Ist Greifenberg gerüstet für eine älter werdende Bevölkerung (Stichwort „Demografischer Wandel)?

Sicher werden einige sagen. Wir haben das Theresienbad, die Seniorenresidenz, das Hosdiam und da steht auch immer ein Auto vom mobilen Pflegedienst. Aber ist das genug?

Auch wenn es bei mir noch mindestens zwanzig Jahre dauert, bis ich ins Rentenalter komme sehe ich die Infrastruktur für Senior*innen in Greifenberg doch stark ausbaufähig. Nicht jeder hat das Glück bis in hohe Alter fit und mobil zu sein und dabei auch noch ausreichend Geldmittel zur Verfügung zu haben, um ohne Einbußen in der Lebensqualität sein letztes Lebensdrittel zu verbringen.

Wie sieht es mit Aktivität im Dorf aus? Es gibt einen Seniorentreff viermal im Jahr. Wäre es nicht schön, wenn man einen Raum hätte, wo man jeden Tag hingehen könnte? Wo man vielleicht auch nicht nur auf andere Senior*innen trifft, sondern auch auf junge Menschen, auf Familien? Wo man sich mit Gleichgesinnten austauschen könnte, aber auch Neues kennen lernen? Dies wird in unserem Konzept für eine neue Dorfmitte mit berücksichtigt werden.

Was mach ich, wenn ich meinen Führerschein aus gesundheitlichen Gründen abgeben muss oder das Auto, um Geld zu sparen? Die Mitfahrerbänke sind toll, aber für einen Arzttermin in Schondorf oder gar Landsberg nicht geeignet, weil man nicht planen kann, wann man mitgenommen wird. Ein Seniorenfahrdienst wäre da hilfreicher, solange es kein ganzheitliches Mobilitätskonzept für Greifenberg gibt.

Das Alter bringt ja leider für jeden irgendwann das eine oder andere Zipperlein. Und irgendwann ist es soweit, dass man bei alltäglichen Dingen Hilfe benötigt. Aber deswegen direkt in ein Altersheim ziehen? Das ist ja auch nicht für jeden erschwinglich und oft reicht auch erstmal eine Tagespflege, die wir stärken wollen. Solange in seinem eigenen Heim bleiben, wie es geht, stärkt die Lebensfreude.

Zur Lebensfreude gehört auch mit körperlichen Einschränkungen dabei zu sein. Das Internet ist keine Hexerei. Ich kenne 80 Jährige, die noch den Umgang mit einem Tablet gelernt haben. Die Möglichkeiten, die sich durch die Digitalisierung ergeben, können auch für ältere, immobile Menschen eine wahre Bereicherung in ihrem Leben sein. Die Verbindung zu den Kindern halten, die in der ganzen Welt herumreisen. Sich Einkäufe im Internet bestellen und liefern lassen. Behördengänge von zuhause erledigen. Wir lassen die Senioren*Innen nicht zurück, sondern nehmen sie mit in die digitale Zukunft.

Das sind nur ein paar Themen, die mir beim Gedanken ans Alter in den Kopf kommen. Um den verschiedenen Bedürfnisse des Alters ganzheitlich gerecht zu werden, bedarf es eines integrierten Konzeptes, was wir als LWD mit den Greifenberger Bürgern aufsetzen möchten.

Nutzen Sie die Möglichkeit, sprechen Sie mit uns. Vor der Wahl z. B. persönlich bei einem Spaziergang oder im Netz auf Facebook. Und auch nach der Wahl steht Ihnen ein*e Seniorenbeauftragte*n im Gemeinderat zur Verfügung.