Verkehr – Ein hochemotionales Thema für alle.

Einerseits gibt es in der Gemeinde Sorgen um die Sicherheit der Fußgänger und Radfahrer, gleich ob es sich um Kinder, Senioren, Behinderte handelt oder auch um Haustiere. – Andererseits bestehen die Befürchtungen, dass Maßnahmen wie Tempolimit und Verkehrsführung die persönlichen Freiheiten einschränken können.

Wie lässt sich hier eine Brücke schlagen und wie kommen wir zu einem akzeptablen innerörtlichen Verkehrskonzept?

Dem Argument nach mehr Sicherheit wird sich wohl niemand ernsthaft verschließen. Schwieriger ist die konkrete Umsetzung: Wie wird mehr Sicherheit erreicht und welche Maßnahmen sind sinnvoll?

So gibt es zur Situation in der Ortsmitte zahlreiche Argumente aus der Bürgerbeteiligung zum ISEK:

  • Probleme bei der Zu- und Abfahrt der Pkw zu den Parkflächen
  • Risiken für rückwärts ausparkende Fahrzeug bei Durchgangsverkehr mit Tempo 50 km/h in der Hauptstraße
    (Es gab bereits Unfälle in der Vergangenheit, zum Glück nur Blechschäden)
  • Sichere Überquerung der Hauptstraße, insbesondere für Kinder oder Kirchgänger
  • Befürchtung, dass Tempo 30 oder eine verkehrsberuhigte Zone zu Zeitverlust führen
  • Vermutung, dass sich niemand an Tempo 30 halten würde
  • Befürchtung, dass die Durchfahrt nach Neugreifenberg oder Schondorf behindert bzw. blockiert werden könnte
  • Vermutung, dass die Fahrt auf der Umgehungsstraße zu lange dauert
  • Befürchtung, dass die Bremsgeräusche der Fahrzeuge zur Lärmbelästigung werden könnten

Die Auswirkung von Tempolimits hat das LWD bereits bei der Bürgerversammlung verdeutlicht:

  • Die Durchfahrt der Kernzone – Rupert-Mayer-Haus bis zum Schloss – dauert bei Tempo 50 knapp 30 Sekunden, bei Tempo 30 sind es 48 Sekunden.
  • Die Fahrt von Neugreifenberg (Startpunkt Wendeplatz Feldgereuth) bis zur Staatsstraße 2055 (Zufahrt Greifenberg) dauert mit Tempo 30 etwa genauso lang wie die Fahrt über die Umgehungsstraße.

Ein modernes innerörtliches Verkehrskonzept umfasst die Themen des fließenden und ruhenden Verkehrs in Zusammenhang mit der Gestaltung der Ortsmitte und Dorfentwicklung. Das Verkehrskonzept als integraler Bestandteil im Rahmen der Städtebauförderung wäre dann von Experten auszuarbeiten – unter wesentlicher Beteiligung der Bürger.

  • Verkehrskonzepte sollten auch für die Ortsteile Neugreifenberg und Beuern erstellt werden.
    Hier geht es u.a. um eine mögliche Wiederbelebung des Bahnhalts (Neugreifenberg), und die Engstelle in der Ortsdurchfahrt (Beuern).
  • Nicht zuletzt braucht das Gewerbegebiet Mitterfeld eine angemessene Struktur, um die vorhandenen Probleme zu beheben und künftige zu vermeiden. Für den Bereich des neuen BVG-Standorts bis zur Painhoferstraße erfolgte bisher keine Konzeption.