Retten, Bergen, Löschen, Schützen …

… das sind die Stichworte, die uns jederzeit beim schrillen Piepsen unseres Funkweckers alles andere liegen lassen und zur Wache rufen.

365 Tage im Jahr, 24 Stunden am Tag ist unsere Bereitschaft. Viele unserer Kameraden verlassen bei Alarm ihr Bett, gesellige Treffen und Veranstaltungen, aber auch Ihren Arbeitsplatz, ob selbstständig oder im Angestelltenverhältnis.

Das Feuerwehrwesen in Bayern ist Aufgabe der Gemeinden. Der Feuerwehrdienst wird zum weit überwiegenden Teil ehrenamtlich geleistet: In Bayern kümmern sich rund 320.000 ehrenamtliche Feuerwehrleute bei über 7.600 Freiwilligen Feuerwehren in Städten und Gemeinden um den Brandschutz. Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Ehrenamt ein wichtiger Pfeiler der Gefahrenabwehr ist.

Die Freiwillige Feuerwehr Greifenberg ist seit 1872 tätig, weitere Einzelheiten sind in der Chronik zu finden. Zur Zeit leisten ca. 37 aktive Mitglieder ihren Beitrag bei unserer Wehr. Dabei fällt auf die technische Hilfeleistung – und hier insbesondere den Unfällen auf den Straßen – ein Hauptteil unserer Einsätze.

Die Kinder- und Jugendfeuerwehr in Greifenberg bereitet die Kinder und Jugendlichen auf Ihren Übertritt in die aktive Mannschaft vor. Der Kameradschaft wird auch bei Ausflügen und Freizeiten sehr viel Platz eingeräumt.

Für manche Arbeitgeber ist es keine Selbstverständlichkeit, dass ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in den Einsatz eilen darf, wenn der Pieper geht. Wir hier in Greifenberg haben aber diesbezüglich keine Probleme. Es sind vorbildliche, in Greifenberg ansässige Firmen, die ihre Mitarbeiter für die Einsätze freistellen, auch für Fortbildungen an der Feuerwehrschule und dabei sogar dankend das Angebot der Gemeinde ablehnen, Ausfall für ausgefallene Arbeitsstunden zu überweisen. – Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle an die lokalen Arbeitgeber.

Oft verbiegen sich die Mitglieder unserer Wehr, um das Ehrenamt als Lebensretter und den Beruf unter einen Hut zu bekommen. Auf den Autobahnen schneiden sie Verletzte aus Unfallwracks, auf den Feldern löschen sie brennende Strohballen. Unter Atemschutz dringen sie in brennende Gebäude ein, um sicher zu gehen, dass sich niemand mehr in den Räumen befindet.

Leider ist nicht jedem klar, welch wichtigen Beitrag Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr leisten, manch einer denkt sogar, wir würden für den Dienst königlich entlohnt. Nicht selten erreicht uns Post von Geretteten selbst oder deren Angehörigen, und manchmal wird einem beim Einsatz auch eine Tafel Schokolade zugesteckt, das freut uns natürlich auch.

Exkurs:
Auch mir war lange nicht klar, wie existentiell der Beitrag der Freiwilligen Feuerwehr für Hab und Gut, Leib und Leben ist. Bei einem Hausbrand in Neugreifenberg durfte ich erleben, wie bedacht, kompetent und schnell der Brand gelöscht wurde. Das weitere Ausbreiten des „gelöschten“ Feuers wurde durch die geduldige Suche nach Glutnestern verhindert.
Und immer wieder bin ich beeindruckt, wie schnell die Feuerwehrler zur Stelle sind. Kaum ist der Alarm erloschen biegen schon die ersten Autos in den Föhrenweg ein – bei Tag und Nacht. (Sabine Seifert)

Bei einer der letzten Fahrzeugweihen brachte es der Pfarrer bei seiner Predigt gekonnt auf den Punkt: Für ihn seien die Helfer der Feuerwehr Vorbilder des gelebten Christentums.

Wir helfen jedem. Dabei sind uns Hautfarbe, Gesinnung und Religion völlig egal. Wir fragen auch nicht zuerst nach der Versichertenkarte, unsere Hilfe kommt unmittelbar, freiwillig und zu jeder Tages- und Nachtzeit – wir werden nicht bezahlt, das gute Gefühl, geholfen zu haben, ist uns Ehre genug.

Gleich drei Kandidaten der Liste LWD sind im Dienst der Feuerwehr aktiv: Bernd Gall, Fritz Wendorff und Klaus Röder.

Das Beispiel der Freiwilligen Feuerwehr zeigt uns, dass ehrenamtliches Engagement durchaus möglich ist; Menschen sind bereit, ihre Freizeit für Ziele einzusetzen, die der Gemeinschaft dienen – und das ist ein guter Ausblick in die Zukunft, in die gemeinsame.